Am 23.07.24 hatten die Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen und der Vorklasse mithilfe des BNE-Projekttages die Möglichkeit, das Thema Nachhaltigkeit in seinen verschiedenen Facetten besser verstehen zu können. Hierfür wurden sechs verschiedene Projekte angeboten, die sich an den 17 Nachhaltigkeitszielen (SDG’s), welche von den Vereinten Nationen im Rahmen der Agenda 2030 verabschiedet wurden, orientierten. Diese Ziele sollen unserer Gesellschaft auch in Zukunft dabei helfen, ein menschenwürdiges Leben mit natürlichen Lebensgrundlagen bewahren zu können. Diese Projekte haben dabei jeweils unterschiedliche Schwerpunkte im Bereich Nachhaltigkeit gesetzt:
Soziale Gerechtigkeit: In diesem Projekt wurden mit "Keine Armut", "Kein Hunger" und „weniger Ungleichheiten“ gleich mehrere Ziele für nachhaltige Entwicklung angesprochen. Die Schülerinnen und Schüler analysierten Statistiken zu vertikalen und horizontalen Ungleichheit, diskutierten die Ursachen dieser Ungleichheiten auf Grundlage verschiedenster philosophischer, politischer und soziologischer Zitate und gestalteten zum Schluss eigene Flyer zum Thema „Soziale Ungleichheit“, mithilfe derer sie sich weiter informierten, aber auch an bekannte NGO’s appellierten. Diese Ergebnisse sowie konkrete Handlungsmöglichkeiten wurden zum Abschluss diskutiert.
Stress und mögliche Bewältigungsansätze: Zunächst setzten sich die Schülerinnen und Schüler in diesem Projekt mit Ihren individuellen Stressauslösern, Stressreaktionen und Möglichkeiten der Stressreduktion auseinander, bevor der Fokus im Anschluss auf die persönlichen Stärken gelegt wurde, mit denen man Stress aktiv begegnen kann. Damit entsprach der Inhalt dieses Projekts klar dem Ziel der Gesundheit und dem Wunsch, dass alle Menschen jeden Alters ein gesundes Leben führen können. Hierfür haben die Schülerinnen und Schüler sich vor allem in Einzelarbeit mit ihrem eigenen Stress auseinandergesetzt und diese Erkenntnisse anschließend miteinander geteilt.
Klimakoffer - die Folgen der Klimaerwärmung verstehen: Der Klimawandel - was ist das und welche Folgen hat das eigentlich konkret für uns und unsere Umwelt? In diesem Projekt konnten die Schülerinnen und Schüler mithilfe einiger einfacher Experimente die Ursachen und die Folgen des Klimawandels selbst erforschen und somit auch verstehen lernen. Dabei lagen die Schwerpunkte hier z. B. darauf, die Absorption von Wärmestrahlung durch CO2 zu erkennen, die Versauerung der Meere zu veranschaulichen sowie weitere naturwissenschaftliche Zusammenhänge, und dadurch deren Folgen, nachhaltig verstehen zu können.
„Plastikfasten“: In unserem Alltag können wir dem Plastik kaum entfliehen, dabei ist längst bekannt, welche Probleme Plastikmaterialen mit sich bringen. In diesem Projekt wurde sich deshalb zunächst theoretisch mit der Thematik Plastik und somit auch mit dem Ziel eines nachhaltigen Konsums auseinandergesetzt. Es wurde sich ein Überblick über unseren Alltag voll von Plastik verschafft und erarbeitet, warum und wie uns Plastik krankmachen kann. Ziel war es, ein Bewusstsein für den eigenen „Plastikkonsum“ zu schaffen und mögliche Alternativen kennenzulernen. Anschließend wurde dann – ganz nach dem Motto „Zero Waste – eine plastikfreie „Verpackungsalternative“ hergestellt.
Nachhaltiges Wirtschaften: Endliche Ressourcen und trotzdem unbegrenztes Wachstum? In welchem Verhältnis stehen Kapitalismus und Nachhaltigkeit? Müssen wir unsere Art des Wirtschaftens ändern, um nachhaltig zu sein? Welche Verantwortung haben Unternehmen? Welchen Einfluss wir als einzelne Person? Über all diese Fragen konnten die Schülerinnen und Schüler sich in diesem Projekt, welches sich dem Thema des dauerhaften, inklusiven und vor allem nachhaltigen Wirtschaftens gewidmet hat, beschäftigen. Am Beispiel von Firmen wie Nestle oder VAUDE sollten die Schülerinnen und Schüler sich informieren und auf dieser Basis über die Frage diskutieren, inwieweit solche Unternehmen gesellschaftliche Verantwortung dafür haben, dass nachhaltiges Wirtschaften weiter vorankommt.
Fast Fashion – Folgen für Mensch und Umwelt: Fast Fashion ist ein lukratives Geschäft mit schweren Folgen für Mensch und Umwelt. Auch in diesem Projekt haben sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Ziel des nachhaltigen Konsums auseinandergesetzt. Dafür haben sie sich über die katastrophalen Bedingungen bei der Herstellung und dem Vertrieb von Kleidung informiert und wurden vor allem mit den Folgen dieser Vorgänge für die betroffenen Arbeiterinnen und Arbeiter und die dortige Umwelt konfrontiert. Um Fast Fashion reduzieren und den eigenen Konsum nachhaltiger gestalten zu können, wurden danach Ideen gesammelt, wie dies möglich ist. Eine dieser Ideen, das Upcyclen von Kleidung, wurde im Anschluss in die Tat umgesetzt und die Schülerinnen und Schüler konnten mithilfe von Stoffresten ihre eigenen Upcyclingprodukte nähen.
Die Schülerinnen und Schüler zeigten für die verschiedenen Projekte großes Interesse, wobei gerade die Mischung aus theoretischen Diskussionen, durchgeführten Experimenten und angewandtem Upcycling überzeugten. Vor allem aber die Folgen, die den Menschen und die Umwelt erwarten, sollte sich unsere Art zu leben nicht verändern, wurden den Schülerinnen und Schülern deutlich bewusst.
Daran zeigte sich, dass der BNE-Projekttag eine gute Möglichkeit geboten hat, Wissen auch abseits des üblichen Unterrichts sowohl theoretisch als auch praktisch nachhaltig mit den Schülerinnen und Schülern zu erarbeiten.
Ina Gerstner (Projektkoordinatorin)